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RMZ

Robert K. Merton


 

Das Zentrum ist nach Robert K. Merton benannt, der aus zwei Gründen eine Schlüsselrolle in der Wissenschaftsforschung einnimmt:

Einerseits begründet er ab den 1930er Jahren die Wissenschaftssoziologie und legt damit den Grundstein für eine Forschung über Wissenschaft, die gleichermaßen theoretisch wie empirisch vorgeht. Er verbindet Diskussionen aus der Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftsphilosophie und der Soziologie (insb. der deutschsprachigen Debatte zur Wissenssoziologie) zu einem Forschungsprogramm, das man eine erste Schule in der Wissenschaftsforschung nennen könnte. Zentrale Einsichten und eine Theorie über das Funktionieren von Wissenschaft gehen auf Merton zurück und werden bis in die Gegenwart rezipiert. In Begrifflichkeiten wie „Matthäus-Effekt“, „Merton-These“, „Ethos der Wissenschaft“ oder „obliteration by incorporation“ sind diese zudem weit über die Fachgrenzen hinaus bekannt geworden.

Andererseits wird Merton selbst zu einem Fall dessen, was er als Ambivalenz in der Forschung bezeichnet. Er wird nämlich ab den 1970er Jahren zu einer ambivalenten Figur in einer Wissenschaftsforschung, die sich nicht nur von seinem Einfluss löst, sondern sich in eine vielfältige Forschungslandschaft mit unterschiedlichsten Perspektiven ausdifferenziert. Die Mertonʾsche Wissenschaftsforschung ist der Ort, an dem sich die Diskussion entzündet, welches die besseren methodischen und theoretischen Zugänge für die Wissenschaftsforschung seien.

Bis in die Gegenwart finden sich Debatten, in denen man entweder mit oder gegen Merton ist. Am Namen Merton jedenfalls zeigt sich die Dynamik, Streitbarkeit und Ambivalenz, die konstitutiv nicht nur zur Wissenschaftsforschung gehört, sondern, wie er selbst betont hat, konstitutiv für jede Form der Forschung ist.

Das Robert K. Merton Zentrum möchte diesem diskursiven, aushandelnden, fragenden und infrage stellenden Wissenschaftsverständnis Rechnung tragen und eine dialogische und multiperspektivische Wissenschaftsforschung fördern.